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Ein Mann hat seit 20 Jahren einen immer wiederkehrender Priapismus.

Der Name Priapismus ist vom griechischen Gott Priapos hergeleitet, dem Sohn der Aphrodite und des Diony­sos, der als Fruchtbarkeitsgott bildlich mit übergroßem, erigiertem Penis dargestellt wurde.
Mehrmalige Erektionen nachts sind normal. Priapismus ist aber eine meist schmerzhafte Dauererektion des Penis, die nicht auf sexu­elle Erregung zurückzu­führen ist, und wenn sie länger als zwei Stunden anhält, behandelt werden sollte. Unbehand­elt – wenn länger anhaltend – kann es zu erektiler Dysfunktion führen.

Beim Pria­pismus sind beide Penisschwellkörper mit Blut gefüllt und steif durch venöse Stase in den Cor­pora cavernosa. Die Eichel und das corpus spongio­sum sind jedoch schlaff. Wenn die Dauererektion mehrere Tage andauern sollte, würde eine fibröse Um­wandlung in den Schwellkörpern drohen.

SYMPTOME:

Wahrscheinlich ist der Musculus bulbospongiosus an diesem SBS mit beteiligt. Dieser dient auch der Kompression und Entleerung der Harnröhre (Urethra) nach der Mikti­on (Wasserlassen). Darüber hinaus unterstützt bzw. verstärkt seine Kontraktion die Ejakulation. Anspannung des M. bulbospongiosus bewirkt, dass der Rückstrom des venösen Blutes aus dem Penis gestoppt wird. Dadurch kommt es physiologisch gesehen zur Erektion.

Schwellkörper → ursprünglich altes Darmgewebe → Spasmus.

Typischer Verlauf in der Konfliktaktivität: Evtl. noch kurzzeitige taugliche Erektion in Erwartung der Erregung, die aber „zusammenfällt“, sobald es zur Sache geht.
pcl-Phase → schmerzhafte Dauererektion → schulmedizi­nisch ein Notfall, da Schädigung der Schwellkörper dro­hen soll.

BERICHT:

Ein Mann, Mitte 50, der seine Frau auch noch nach Jahren sehr und oft begehrt, bekommt von ihr ständig vorgehalten, er sei „sexbesessen“. Deshalb schläft sie nicht mehr gerne mit ihm. Wenn sich dann doch einmal etwas anbahnen könnte, bekommt er jedes Mal vor dem Liebesspiel Anweisungen und Vorhaltungen von seiner Frau, wie der Akt abzulaufen hat und ganz wichtig: „nur von hinten und dann auf den Rücken abspritzen, nicht reinspritzen“ - sie will nicht schwanger werden.

Der Priapismus liegt seit ca. 20 Jahren vor. Anfangs nur sporadisch, in den letzten Jahren steigert es sich und seit einem Jahr (die Scheidung war vor 3 Jahren) gibt es eigentlich einen täglichen, sehr schmerzhaften Priapismus, der nur durch sehr viel Trinken, sodass die Blase fast platzt, mit anschließender Miktion abklingt.

Der Konflikt, den wir durch ein therapeutisches Gespräch herausarbeiten, ist, dass der Mann seine sexuellen Ambitionen nicht ausleben darf :

„Ich darf nicht geil sein“, so formuliert er es selbst in einer EFT-Sitzung. Dieser Glaubenssatz „ich darf nicht geil sein“ wird bearbeitet und entkoppelt. Nach jahrelangem Leiden verschwindet sein Priapis­mus von heute auf morgen - dauerhaft.